Im Sommer 1999 wurden in einem Lagerschuppen im Lenné-Park Feldafing gusseiserne Gartenbänke aus dem 19. Jahrhundert gefunden, die – wie sich herausstellen sollte – bis 1970 im Park auf der Roseninsel gestanden haben. Dabei handelt es sich um drei Typen von Bänken: die seltene „Schlangenbank“ sowie zwei Varianten so genannter „Ast-Knüppelholz-Bänke„: eine sesselförmige Ruhebank und eine rustikalere Form zum kurzen Verweilen.
Dr. Georg Himmelheber, Landeskonservator am Bayerischen Nationalmuseum bestätigte in einer Expertise die Echtheit der Schlangenbänke und gab folgende Empfehlung: „Die erhaltenen Bankwangen sollten für eine Wiederaufstellung auf der Roseninsel auf jeden Fall wieder mit Sitzen versehen werden und einen, dem originalen grünen Farbton entsprechenden Anstrich erhalten. Außerdem wäre zu erwägen, die Bänke durch Kopien zu ergänzen. Man sollte sich dabei auf den Typus der Schlangenbank beschränken, da dieses Modell besonders selten (bei meiner fast zwanzigjährigen Sammeltätigkeit ist es mir nie begegnet) und außerdem durch verschiedene Eisen-Kunstguss-Betriebe einfach zu verschaffen ist.“ (Gutachten vom 25. September 2000).
Der Förderkreis Roseninsel Starnberger See e.V. ließ die Bankwangen nachgießen, so dass der Park seit Frühjahr 2003 wieder mit dem historischen Gartenmobiliar ausgestattet ist. Die Finanzierung erfolgte ausschließlich über Spenden und Vereinsmittel.
Insgesamt stehen heute wieder 15 Bänke auf der Roseninsel. Mit der höheren Zahl wird der öffentlichen Nutzung des Parks Rechnung getragen. Diese Aufstellung der drei verschiedenen Banktypen erfolgte nach den Maßgaben historischer Gartentraktate: Die eleganten Schlangenbänke wurden am Casino und an den aufwendig gestalteten geometrischen Beeten platziert, die rustikaleren Knüppelholzbänke im natürlich belassenen Uferbereich.
Vorgeschichte:
Franz Jakob Kreuter, der Architekt des Casinos, war verantwortlich für die Gesamtgestaltung der Insel. Er berichtet in einem Schreiben an König Maximilian II. vom 20. Juni 1853 über insgesamt 12 Musterbänke, die auf der Insel aufgestellt worden seien, darunter „2 Bänke von Bronzirtem Gußeisen, 2 Bänke von Eisen mit Schlangenfüßen sowie 8 Bänke von Birkenholz-Anstrich“. Zweifellos beziehen sich diese Angaben auf die erhaltenen Bänke.
Die Anzahl der Bänke und ihre Aufstellung im Park änderte sich in den kommenden Jahren. So sind im 1875 aufgenommenen Inventar des Casinos nur noch acht Gartenbänke aufgeführt. Diese geringe Anzahl von Bänken lässt sich wahrscheinlich durch die private Nutzung der Insel durch König Ludwig II. erklären.