Peter Joseph Lenné-Denkmal

Peter Joseph Lenné wurde 1789 in Poppelsdorf bei Bonn als Spross einer bekannten Gärtnerfamilie geboren. Nach dem Schulbesuch erlernte er bei seinem Onkel den Gärtnerberuf. Studienreisen führten ihn nach Frankreich und in die Schweiz sowie nach Süddeutschland, wo er 1812 den Erbauer des Englischen Gartens, Friedrich Ludwig von Sckell kennenlernte. Im Anschluss an seinen Aufenthalt in Süddeutschland ging er nach Wien. Hier arbeitete der junge Gärtner an der Umgestaltung des Laxenburger Parks, und erhielt den Titel „kaiserlicher Hofgarten Ingenieur“. Ab 1816 diente er in Sanssouci den preußischen Königen Friedrich Wilhelm III/IV. 1854 wurde er zum Generaldirektor der königlich preußischen Hofgärten ernannt.

Als einer der bedeutendsten Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts realisierte er 335 Gärten, Parks, Stadtplätze, Friedhöfe, Zoos, Villengärten und Bebauungspläne. Er gilt als Begründer des so genannten „gemischten Stils“ – eine Verbindung von formalen mit landschaftlichen Gartenelementen. Am 23. Januar 1866 verstarb er in Folge eines „Nervenschlags“.

Der Feldafinger Park mit der Roseninsel ist der einzige Lenné-Park in Süddeutschland. In die hügelige Voralpen-Region hinein komponiert, ist der Park ein rares Beispiel von Lennés „inszenierter Landschaft“. Zu der Szenerie im Feldafinger Park gehören bizarre Baumriesen vor wellenbewegtem Wasser, die malerische Roseninsel, baumumstandene Schlossbauten am jenseitigen Ufer, ferne oder föhnnahe Bergkulissen, kurz gesagt: Unvergleichliche Eindrücke beim Durchwandern der geschwungenen Panoramawege.

Als Auszeichnung für sein Engagement in Feldafing erhielt Lenné im Oktober 1853 vom bayerischen König Max II. den Verdienstorden der bayerischen Krone, sieben Jahre später den Bayerischen Verdienstorden vom hl. Michael.

Am 26. April 2004 jährte sich zum einhundertfünfzigsten Male der Tag, an dem Peter Joseph Lenné den Auftrag für die „Herstellung der Wege, Pflanzungen, dann der nöthigen Drainage…“ im Feldafinger Park erteilt bekam. Mit Recht darf man also sagen, dies war die Geburtsstunde des Feldafinger Parks.

Bernd Rogge (bis 2006 Parkleiter der Schlösserverwaltung) und seinem Gärtnerteam war es seit Jahren ein Herzensanliegen, den Park auf die in den Lenné-Plänen konzipierten Merkmale zurückzuführen. Rogges Vorschlag, zum 150. Geburtstag des Parks über den „Förderkreis Roseninsel Starmberger See e.V.“ ein durch Sponsorengelder finanziertes Denkmal für Lenné zu errichten, stieß auf großes Echo. Die Gedenkstätte ist eine Würdigung der Verdienste des renommierten Landschaftsarchitekten am Starnberger See.

Pünktlich zum 150. Geburtstag wurde im Süden des Parks, auf dem dortigen Wiesengrund mit dem viel bewunderten Panoramablick auf See, Roseninsel und Gebirge die Lenné-Büste feierlich enthüllt.

Die Büste ist ein Bronze-Nachguss der Potsdamer Büste aus der Hand des Bildhauers Christian Daniel Rauch (1777-1857) und steht auf einem ca. 170 cm hohen winkligen Bronzesockel, der einem aufgeschlagenen Buch gleicht.

Auf einer der beiden Innenseiten Richtung See ist in durchbrochener Schrift zu lesen:
Peter Joseph Lenné
1789-1866
Generaldirektor der königlich preußischen Hofgärten
Doktor der Philosophie

Auf der zweiten bronzenen „Buchseite“ ist der Merksatz Lennés eingelassen:
„Gottes Natur – mein Meister, Sein Himmel – meine Heimat und meine Werkstatt – seine weite schöne Erde.“

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