Bronzenachguss von Flammenschale und Kandelaber


Dank intensiver Recherchen im In- und Ausland gelang es unserem Beiratsvorsitzenden, PD Dr. Christoph Hölz/Universität Innsbruck, druckgrafische Vorlagen und originale Vergleichsobjekte ausfindig zu machen, die eine Nachbildung der historischen Flammenschale und des Kandelabers ermöglichten.

Die Flammenschale

Mit der Nachbildung der Flammenschale (Fotos links) wurde der Münchner Bildhauer Vinzenz Bachmayer beauftragt, der bereits 2009 das Modell für die Palmettenvase anhand der fotografischen Vorlagen rekonstruiert hatte. Er hat nach der gleichen Vorgehensweise zunächst eine zweidimensionale Schablone in Originalgröße und ein Modell als Vorlage für die Gussform anfertigt. Der Guss der Vase erfolgte in Absprache mit der Schlösser- und Seenverwaltung aus konservatorischen Gründen in Bronze.

Der Kandelaber

Kandelaber (Fotos rechts) sind heute eher unübliche Gebrauchsgegenstände. Man darf darunter eine Art übergroßen Kerzenständer verstehen, wie sie in ähnlicher Form nur noch in Kirchen zu finden sind. Antike Kandelaber, wie sie etwa in großer Zahl während der Ausgrabung Pompejis gefunden wurden, trugen meist Öllampen, in denen auch Duftstoffe verbrannt wurden. Im 19. Jahrhundert hingegen, galten sie als beliebte und ausgefallene Ziergegenstände des gehobenen Haushalts. Sie entsprachen dem modischen „pompejanischen“ Geschmack, den vor allem Napoleon Bonaparte in Europa gesellschaftsfähig gemacht hatte.Auf der Roseninsel stand solch ein Kandelaber auf der Südterrasse des Casinos. Eine historische Fotografie um 1859 lässt den Kandelaber zwischen dem Blattwerk der Glyzinien nur schemenhaft erkennen. Das Original gilt als verloren.

Durch Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern in Berlin und Warschau gelang es Dr. Hölz genaue Kenntnis von diesem geheimnisvollen Zierobjekt zu bekommen. Der Terrakottafabrikant Ernst March aus Charlottenburg bot diesen Kandelaber (ca. 120 cm hoch) Mitte des 19. Jahrhunderts in seinem Firmenkatalog als Serienprodukt an. In Schloss Wilanów bei Warschau konnten gar Bruchstücke eines solchen Kandelabers gefunden wurden. Im Auftrag des Förderkreises hat ein polnischer Restaurator eine Gussform des Kandelabers hergestellt aus dem ein bronzenes Exemplar für die Roseninsel angefertigt wurde.

Seit Sommer 2012 sind die Flammenschale und der Kandelaber wieder auf der Südterrasse aufgestellt.

 

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