„Die Antiken von der Roseninsel“

Wissenschaftliche Untersuchung von Ulrike Milde in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Staatssammlung München, Dr. Harald Schulze.

Im Auftrag des Förderkreises Roseninsel Starnberger See e.V. hat Ulrike Milde im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit die Herkunft und den Verbleib der Antikensammlung von König Max II. untersucht. Die Sammlung war usprünglich in einer Vitrine im oberen Saal untergebracht und umfasste neolithische Fundstücke aus der Region und Antiken aus dem Mittelmeerraum.

Es gab schon früh Zweifel, ob alle Antiken in der Vitrine von Ausgrabungen auf der Roseninsel stammen. Vielmehr wurde vermutet, dass König Maxilmilian II. von Bayern und/oder Franz Jakob Kreuter, der Baumeister des Casinos, einen Teil der Antiken auf die Insel gebracht haben. Die Schlösser- und Seenverwaltung spricht in ihrer Broschüre über die Roseninsel vom „Rätsel der Antiken“.

2014 / 2015 gab der Förderkreis deshalb eine wissenschafliche Untersuchung der Antiken in Auftrag, die in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Staatssammlung München durchgeführt wurde. Leider konnte auch die Studie keine eindeutige Klärung bringen.

Herkunft der Fundstücke

Die Antikensammlung umfasst zahlreiche Gegenstände wie steinzeitliche Werkzeuge, Schmucknadeln aus der Bronzezeit, keltische Glasperlen usw., die tatsächlich von der jahrtausendelangen Besiedlung und Bedeutung der Insel stammen. Diese Fundstücke stammen im wesentlichen aus den Uferzonen der Insel und befinden sich im Bestand der Archäologischen Staatssammlung.

Für eine Reihe von Antiken, die in der Archäologischen Staatssammlung mit dem Hinweis „Herkunft Roseninsel“ geführt werden, lässt sich diese Verbindung jedoch nicht verifizieren. Das sind insbesondere 19 griechische und römische Antiken. Aufgrund einer ganzen Reihe von Indizien ist hier eine Einordnung als Bodenfunde von der Roseninsel auszuschließen. Für diese Antiken ist nach Art ihrer Zusammensetzung vielmehr zu vermuten, dass sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Mittel- und Süditalien mitgebracht wurden.

Das „Rätsel der Antiken“ bleibt also weiterhin ungelöst.

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