Die Glassäule


Dominierender und viel bewunderter Mittelpunkt des Rondells auf der Ostseite der Roseninsel ist die weißblaue Glassäule. Nur zwei Jahre nach Gründung des Förderkreises Roseninsel wurde sie das erste Restaurierungsprojekt, das der Verein mit finanzieller Hilfe der Franziska Günther Stiftung realisieren konnte.

Die etwa 5 Meter hohe Glassäule war ein Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. an seine Cousine Königin Marie und ihren Gatten Maximilian II. von Bayern, anlässlich eines Besuches auf der Roseninsel.

Gleich dreimal verschenkte Friedrich Wilhelm IV. das gläserne Kunstwerk: Die erste Säule ließ er für seine Gattin Elisabeth von Bayern anfertigen. Sie steht im Marlygarten von Schloss Sanssouci. Eine zweite ging an seine Schwester, die russische Zarin Alexandra Feodorowna, die sie im Peterhof zu St. Petersburg aufstellen ließ. Die dritte zierte zwischen 1854 und 1946 den Rosengarten vor dem Casino. 1946 wurde die Säule demontiert und galt als verschollen, bis 1996 Einzelteile des Kunstwerkes im Speicherraum des Casinos entdeckt wurden.

Der Säulenschaft besteht aus 15 weißen und 15 blauen mundgeblasenen Glasröhren mit einem Durchmesser von ca. 30 mm und einer Wandstärke von ca. 5 mm. Im Inneren sind die Röhren hohl. Die übrigen Teile der Säule sind aus vergoldetem Zinkguss. Rund 85-90% der Glasröhren blieben, die fehlenden wurden rekonstruiert. Die Figur eines Mädchens, das einen Papagei mit Trauben füttert, ist allerdings verschollen, sie wurde nach dem Vorbild ihrer Schwester in Sanssouci nachgegossen.

Die Restaurierung wurde mit Hilfe des Förderkreises Roseninsel sowie der finanziellen Unterstützung der Franziska-Günther-Stiftung ermöglicht. Ende Mai 2001 wurde die wiederhergestellte, historische Glassäule im Beisein von Herzog Franz von Bayern feierlich enthüllt. Seit dem kann die Glassäule während der Sommermonate bewundert werden.

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